Mittwoch, 9. Dezember 2009

Schönheit, Design und das andere Zeug

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schönheit nicht leicht zu erkennen ist, vom Begreifen ganz zu schweigen. Darum folgt nun mein Versuch über die Schönheit.
  1. Die Scheinschönheit
    Bsp.: Badezimmer, das nicht mehr schön ist
    Die Scheinschönheit ist eine Schönheit, die modischen Abhängigkeiten unterliegt. Bsp. Mode in Kleidung, Frisur und (Innen)Architektur aus den Achtzigern. Damals ästhetisches non plus ultra, heute hässlich. (Aber Obacht: Was heute hässlich ist, kann morgen schon/wieder scheinschön sein.) Die Scheinschönheit kann auch als "angebliche Schönheit" bezeichnet werden.
    Bsp.: Badezimmer, das nicht mehr schön ist.

  2. Die Geschmacksschönheit
    korsett-piercing
    Eine interessante Art von Schönheit. Abhängig von Sozialisation und Elternhaus. Anerzogenes Geschmacksempfinden, das, in Bezug auf das Ästhetikempfinden, spannende Blüten treiben kann. Die Geschmacksschönheit hat offene und fließende Grenzen nach oben und unten, präziser zur Scheinschönheit und zur Schönheitsschönheit. So kann man jemandem durchaus anerziehen, die obige Badezimmerarchitektur als schön wahrzunehmen. Zugleich kann man ihm aber auch echten Geschmack beibringen. Klassische Bsps. für Geschmacksschönheit sind Körperkultangelegenheiten wie extreme Piercings und Tattoos. Frage: Ist ein Corsette-Piercing wirklich schön? Antwort: Im Auge manch eines Betrachters ja.

  3. Die Schönheitsschönheit

    Das Ewigschöne: Eine hügelige Wald- und Wiesenlandschaft! Das Biologischschöne: Das schmale Handgelenk einer Frau! Das Mathematischschöne: Die Symetrie einer Schneeflocke. Kurz: Das Schöne, das nicht hässlich sein kann, selbst wenn man es schwarz anmalt.

    Abgesehen von der Naturschönheit, besser: natürliche Schönheit, oder wie kann man das noch präziser ausdrücken?: von der Natur hergestellte Schönheit wäre nicht richtig, aber: in der Natur vorkommende Schönheit, gibt es eine künstlich geschaffene Schönheit. Natürlich ist mit künstlicher Schönheit nicht Plastik gemeint, obgleich schönheitsschöne Dinge auch aus Plastik sein können.

    Einer Voraussetzung bedarf aber die künstlich hergestellte Schönheitsschönheit: eines Künstlers. Jedoch opjepass! "Künstler" ist in diesem Zusammenhang ein Fachterminus, der einer gesonderten Definition bedarf. Ich erlaube mir, zu definieren: Ein Künstler ist derjenige Mensch, welcher befähigt ist, Dinge, Objekte, Texte zu erschaffen, die die in der Natur vorkommende Schönheit ergänzt, fortführt oder anstellt (übertreffen ist unmöglich, da Natur Maßstab und -latte zugleich ist). Und zwar unabhängig von der Frequenz bzw. Quantität. Ein großer Wurf genügt, um für immer ein Genius zu sein. Denn ist erstmal das Ewigschöne geschaffen, ist es auf ewig da bzw. solange ein Betrachter existiert, präziser: ein Mensch. Eine Abgrenzung kann auch helfen, zu definieren: Ein Künstler in diesem Sinne ist nicht derjenige, der täglich Bildchen malt oder Gedichtchen schreibt, die sich millionenfach verkaufen mögen (meist bedienen diese Menschen die Attribute der Scheinschönheit, s. 1.), sondern, das Wort ist heute schon gefallen, ein Genie. Kurz: Ein Künstler ist ein Schöpfer, nicht ein Schaffer.

    Bsp. für geniale künstliche Schöpfung: Michelangelos David
    david-michelangelo
    Quelle: Hong-Kong University of Science and Technology Library

    Oder Louis Poulsens Design einer Leuchte, schön seit 80 Jahren:
    Louis-Poulsen

    Bsp. für natürliche Schöpfung: Sumpfsee in Estland
    naturschonheit
    Quelle: Wandern in Estland

Und zwar meine.

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