Schönheit

Donnerstag, 25. August 2011

Neu ist der Beitrag nicht

Auch wenn ich ihn erstelle, nachdem ich auf den Link "Neuen Beitrag anlegen" geklickt habe. Was neu ist, ist meine Tapete. Mein Heim ist frisch renoviert, strikt nach den Weisungen des Tapeten-Instituts (ja, so ein Institut gibt's wirklich).

Man empfiehlt heutzutage im Übrigen Vliestapeten, weil diese leichter zu renovieren sind bzw. auszutauschen. Ich bin einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis meiner handwerklichen Jungfernfahrt. Ich habe zum ersten Mal eigenhändig und -ständig tapeziert. Und jetzt brauche ich einen, der mir auf die Schulter klopft. Jetzt.

Ich warte.

Ich warte immer noch.

So lange sich kein Schulterklopfer meldet, mache ich nicht weiter mit diesem Beitrag.

Da wir anscheinend noch ein wenig warten müssen, spiele ich euch zur Strafe einen furchtbaren Song vor, der mir heute morgen auf den Keks mit Kaffee gegangen ist:



Ich bin sauer. Nein, ich bin enttäuscht, dass sich bis itzo kein schulterklopfender Schleimschleicher eingefunden hat. Mit Wut im Blut setze ich meinen Schmollmund auf und setze das letzte Satzzeichen zum Zeichen meiner Zerknirschtheit:.

Donnerstag, 9. September 2010

Wenn Pferde aussehen wie Spielzeug

Will ich nicht mit ihnen spielen. Ich gebe es zu, auch ich habe schon ein oder fünf Mal auf dem Rücken des Pferdes gesessen. Es bedeutete für mich nicht das Glück dieser Erde. Immer habe ich es mit gemischten Gefühlen getan. Dachte nebenbei, das arme Ding, es muss das Gewicht eines großen Kerls aushalten.

Auf der anderen Seite kann Reiten erhebende Gefühle auslösen. Das Teamplay mit dem Tier, die hohe und daher aussichtsreiche Sitzposition. Die Kontrolle - die Zügel in der Hand halten, wer hätte das nicht gern: Am Steuer eines Tieres sitzen. Und doch schwangen stets Vorbehalte mit. Nie ganz glücklich, immer ein schlechtes Gewissen.

reiterferien

Ein kleines Pferd kam nie in Frage, je kleiner ein Pferd, desto größer die Belastung des Gewissens. Immer habe ich die dicksten, stämmigsten und höchsten Brocken aus der Stallung gewählt. - Heute sehe ich das Bild dieses Irish Tinker-rassigen Tieres, eine Moderasse, zweifelsohne hübsch, nach allen Kriterien der Ästhetik ein Musterexemplar der Züchtung - der Traum eines jeden von Pferden träumenden Mädchens. Und mir wird mulmig. Ich finde dieses Pferd abscheulich gar.

Weil man darin den Designer Mensch wiederfindet. In diesem Pferd spiegelt sich der Wille eines Menschen wider. So sollst du aussehen, Pferd, damit dich jeder süß findet, die Mädchen und ihre Mütter sich in dich verlieben. Du brauchst Spoiler hier, ein paar Rüschen dort und einen schön dicken Auspuff - würde vielleicht ein Autotuningfreund sagen. Fesselbehang oder Kötenbehang nennt es der Pferdetuner.

Nun weiß ich zufällig, dass Irish Tinker eine durchaus traditionelle, alte Rasse ist. Doch sah das robuste Arbeitspferd durchaus nicht immer so aus, als hätte es ein Disney-Zeichner erfunden. Der ausgeprägte Behang kam im Laufe der Jahre dazu. Dennoch sträubt sich alles in mir beim Anblick dieses Glückes der Erde. Nie wieder werde ich einen Urlaub auf dem Rücken der Pferde austragen. Ich weiß allerdings nicht, ob ich Reiterferien meinen Kindern vorenthalten dürfen soll. Schließlich hatte ich sie in Österreich als Kind haben dürfen, und ich kann mich wohl an Stolz und Wonne erinnern, wenn man denkt, man hat einen besonderen Freund gefunden, mit dem man durch die Prärie reitet und in Not geratene Frauen rettet.

Zwiespalt nagt an Seelenfrieden und das ohne Anlass. Weder Kind habe ich, noch weiß ich, wenn ich eins hätte, ob's denn gerne reiten täte. Gott, bin ich blöd.

Dienstag, 23. Februar 2010

Ukrainerin mit Talent

Die global laufenden Talentshows sind nicht immer nur Mist und Dieter Bohlen, sie bringen auch hier und da ein tatsächliches Talent zum Vorschein. So zum Beispiel die ukrainische Sandmalerin Xenja Simonowa, die in der Show "Україна має талант" ("Ukraine's Got Talent") mit ihrem Überblick über die Geschichte Ukraines vielen Zuseher zu Tränen rührte bzw. den Zuschauern einen Schauer verpasste.



She really's got talent. Sie scheut sich nicht davor zurück, sich die Hände schmutzig zu machen. Jedenfalls scheint sie keinen Fimmel mit der Händedesinfektion zu haben. Schmutz unter den Fingernägeln ist für sie kein Grund zur Sorge, für uns gar ein Grund zur Freude.

Freitag, 5. Februar 2010

50 schöne Aquarell-Gemälde

Aquarellmalerei sei etwas für Hausfrauen und KindergartenlehrerInnen, habe ich lange gedacht. Sicher-sicher, es gibt bestimmt irgendwo auch echte Künstler am Aquarellpinsel, aber habe lange nichts von ihnen gehört. Ich kenne die Freizeitmaler mit übertriebenen Erwartungen an die Meinungen anderer über ihr Gepinsel. Und höflich sagt man: schön. Meint aber, scheiße. Warum aber auch das Hobby den Hobbysten verderben? Nee, dat wommanich. Wer schlau ist, fragt einfach nicht.

Und dann heute: Bumm! Hammeraquarelle, mitten auf dem Bildschirm! Zwuschsch - das hat gesessen wie Tomatensoße auf der Pizza. Alles passt, ich will genügend Wände haben, ich will sie sammeln, ich will Geld, um es nur dafür auszugeben.

Wer Augen hat, wird beim Anblick einiger dieser 50 Aquarelle eine Träne lassen.
aquarelle

Hier gehts zur Liste der smashing watercolor paintings

Wer denkt, er müsse nun auch mit Wasserfarben malen, sollte vielleicht erst mit Malvorlagen für Kinder anfangen. Ein Hö auf alle Banausen da draußen!

Freitag, 8. Januar 2010

Die homoerotische Hölle

William-Adolphe_Bouguereau_-281825-1905-29_-_Dante_And_Virgil_In_Hell_-281850-29

William-Adolphe Bouguereau komponierte dieses Bild, "Dante und Vergil in der Hölle". Ich war eigentlich auf der Suche nach einem Internet-Blumenversand (den ich auch gefunden habe, höhö). Ich kann die Blumen aber nicht bestellen, da ich außerdem auf dieses Bild gestoßen bin und es die ganze Zeit anstarren muss. Das Bild ist ein Faszinosum. Es hat mehr action als ein Film mit Schwarzenegger, auch mehr Details. Zum Beispiel habe ich nach etwa 10 Min. eine Warze auf der Fußsohle des Mannes im Vordergrund entdeckt. Wer entdeckt mehr?

Mutter, habe Geduld, Deine Blumen kommen schon noch.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Schönheit, Design und das andere Zeug

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schönheit nicht leicht zu erkennen ist, vom Begreifen ganz zu schweigen. Darum folgt nun mein Versuch über die Schönheit.
  1. Die Scheinschönheit
    Bsp.: Badezimmer, das nicht mehr schön ist
    Die Scheinschönheit ist eine Schönheit, die modischen Abhängigkeiten unterliegt. Bsp. Mode in Kleidung, Frisur und (Innen)Architektur aus den Achtzigern. Damals ästhetisches non plus ultra, heute hässlich. (Aber Obacht: Was heute hässlich ist, kann morgen schon/wieder scheinschön sein.) Die Scheinschönheit kann auch als "angebliche Schönheit" bezeichnet werden.
    Bsp.: Badezimmer, das nicht mehr schön ist.

  2. Die Geschmacksschönheit
    korsett-piercing
    Eine interessante Art von Schönheit. Abhängig von Sozialisation und Elternhaus. Anerzogenes Geschmacksempfinden, das, in Bezug auf das Ästhetikempfinden, spannende Blüten treiben kann. Die Geschmacksschönheit hat offene und fließende Grenzen nach oben und unten, präziser zur Scheinschönheit und zur Schönheitsschönheit. So kann man jemandem durchaus anerziehen, die obige Badezimmerarchitektur als schön wahrzunehmen. Zugleich kann man ihm aber auch echten Geschmack beibringen. Klassische Bsps. für Geschmacksschönheit sind Körperkultangelegenheiten wie extreme Piercings und Tattoos. Frage: Ist ein Corsette-Piercing wirklich schön? Antwort: Im Auge manch eines Betrachters ja.

  3. Die Schönheitsschönheit

    Das Ewigschöne: Eine hügelige Wald- und Wiesenlandschaft! Das Biologischschöne: Das schmale Handgelenk einer Frau! Das Mathematischschöne: Die Symetrie einer Schneeflocke. Kurz: Das Schöne, das nicht hässlich sein kann, selbst wenn man es schwarz anmalt.

    Abgesehen von der Naturschönheit, besser: natürliche Schönheit, oder wie kann man das noch präziser ausdrücken?: von der Natur hergestellte Schönheit wäre nicht richtig, aber: in der Natur vorkommende Schönheit, gibt es eine künstlich geschaffene Schönheit. Natürlich ist mit künstlicher Schönheit nicht Plastik gemeint, obgleich schönheitsschöne Dinge auch aus Plastik sein können.

    Einer Voraussetzung bedarf aber die künstlich hergestellte Schönheitsschönheit: eines Künstlers. Jedoch opjepass! "Künstler" ist in diesem Zusammenhang ein Fachterminus, der einer gesonderten Definition bedarf. Ich erlaube mir, zu definieren: Ein Künstler ist derjenige Mensch, welcher befähigt ist, Dinge, Objekte, Texte zu erschaffen, die die in der Natur vorkommende Schönheit ergänzt, fortführt oder anstellt (übertreffen ist unmöglich, da Natur Maßstab und -latte zugleich ist). Und zwar unabhängig von der Frequenz bzw. Quantität. Ein großer Wurf genügt, um für immer ein Genius zu sein. Denn ist erstmal das Ewigschöne geschaffen, ist es auf ewig da bzw. solange ein Betrachter existiert, präziser: ein Mensch. Eine Abgrenzung kann auch helfen, zu definieren: Ein Künstler in diesem Sinne ist nicht derjenige, der täglich Bildchen malt oder Gedichtchen schreibt, die sich millionenfach verkaufen mögen (meist bedienen diese Menschen die Attribute der Scheinschönheit, s. 1.), sondern, das Wort ist heute schon gefallen, ein Genie. Kurz: Ein Künstler ist ein Schöpfer, nicht ein Schaffer.

    Bsp. für geniale künstliche Schöpfung: Michelangelos David
    david-michelangelo
    Quelle: Hong-Kong University of Science and Technology Library

    Oder Louis Poulsens Design einer Leuchte, schön seit 80 Jahren:
    Louis-Poulsen

    Bsp. für natürliche Schöpfung: Sumpfsee in Estland
    naturschonheit
    Quelle: Wandern in Estland

Und zwar meine.

Wer wills wissen?

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zwocent - 6. Feb, 11:36

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